auf der Website der katholischen Kirche in Österreich zu Maßnahmen, Regelungen und Orientierungshilfen gegen Missbrauch und Gewalt im kirchlichen Bereich.
Erstanlaufstelle für alle Fragen und Vorkommnisse im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch und Gewalt im kirchlichen Raum sind die diözesanen Ombudsstellen. Sie stehen mit Rat und Hilfe mutmaßlichen Opfern und deren Angehörigen zur Verfügung. An die Ombudsstellen können und sollen alle Fälle bzw. Verdachtsmomente hinsichtlich Missbrauch und Gewalt herangetragen werden. Allen Hinweisen wird dort rasch, kompetent und weisungsfrei nachgegangen.
Zusätzlich dazu gibt es in den Diözesen Stabstellen für Kinder- und Jugendschutz. Durch gezielte Information, Sensibilisierung und Beratung wollen sie die Prävention gegen Missbrauch und Gewalt fördern.
Missbrauch und Gewalt dürfen keinen Platz in der Kirche haben. Dafür sind alle in der Kirche mitverantwortlich. Es gilt hinzuschauen, wo man gerne wegschauen möchte und die Prävention zu stärken. Dafür gibt es die in der Rahmenordnung vorgesehenen Regeln, Abläufe ("Verfahrensordnung") und Einrichtungen, die sich seit 2010 sehr bewährt haben.
Einen Überblick über die Maßnahmen der Katholischen Kirche in Österreich gegen Missbrauch und Gewalt finden Sie hier auf Deutsch und Englisch.
Zusatzinformationen:
Neue Rahmenordnung 2021
Hier können Sie die neu überarbeitete Rahmenordnung "Die Wahrheit wird euch frei machen" (Stand September 2021) für die katholische Kirche in Österreich einsehen und
Seit 2010 hat die Unabhängige Opferschutzkommission 3.202 Fälle entschieden. In 2.944 Fällen wurde zugunsten der Betroffenen entschieden. Insgesamt handelt es sich um 3.399 Betroffene von physischer und/oder sexueller Gewalt, davon 2.123 Männer und 1.276 Frauen
Den Betroffenen wurden bisher in Summe 36,11 Mio. Euro zuerkannt, davon 28,51 Mio. Euro als Finanzhilfen und 7,6 Mio. Euro für Therapien. Die Kirche hat alle Entscheidungen der "Klasnic-Kommission" umgesetzt. In 258 Fällen wurden keine Leistungen zuerkannt.
Die Betroffenen haben insgesamt 7.952 Vorfälle gemeldet, das heißt, dass die Mehrheit von zwei oder mehr Übergriffen betroffen war. 79% der Betroffenen berichten von körperlicher Gewalt, 28% von sexueller Gewalt und 11% von körperlicher und sexueller Gewalt, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. 62,5% der Betroffenen sind männlich, 37,5% weiblich.
Die meisten Vorfälle sind rechtlich verjährt und haben sich hauptsächlich in den 1960er- und 1970er-Jahren ereignet (0,3% der Fälle lassen sich zeitlich nicht zuordnen): 12,7% der Fälle sind in den 1950er-Jahren und früher geschehen, 35,2% in der 1960er-Jahren, 34,1% in den 1970er-Jahren, 11,5 % in den 1980er-Jahren, 4,6% in den 1990er-Jahren und 1,6% seit 2000.
62,7% der Betroffenen waren zum Zeitpunkt der Übergriffe 6-12 Jahre alt, 28% 13-18 Jahre, 7,6% waren jünger als 5 Jahre, 1,4% wareb über 18 Jahre, 0,3% sind nicht näher definiert. 73,1% der Betroffenen wurde 1965 oder davor geboren und sind somit heute 60 Jahre oder älter.
(Stand: 19. April 2024)
Maßnahmen der Katholischen Kirche in Österreich gegen Missbrauch und Gewalt - Ein Überblick